Mobiles Lohnsägen als zusätzliches Standbein
Von Wood-Mizer, Deutschland
Die Möglichkeit mit einer Säge im Wald aus Baumstämmen die verschiedensten Balken, Dachlatten oder Bretter zu sägen hat einen ganz neuen Markt erschlossen. Der Kunde muss nicht mehr, wie in allen Jahrzenten zuvor seine Stämme zum Sägewerk bringen, das Sägewerk kommt zu ihm.
Dieser Markt ist nach wie vor eine interessante Einkommensquelle. Viele Leute haben durch die Anschaffung eines mobilen Sägewerks einen Weg in die Selbstständigkeit gewagt. Um erfolgreicher Mobilsäger zu sein bzw. zu werden braucht man nicht nur eine Säge mit Straßenverkehrszulassung, sondern, um schlagkräftig sägen zu können, unbedingt eine Stammhantierung mit Hydraulik. In aller Regel haben mobile Sägewerke einen Benzin- oder Dieselmotor. Möchte man mit einem Elektromotor arbeiten, muss ein ausreichend starkes Aggregat mitgeführt werden. Schon für einen 15kW Hauptmotor wird ein Aggregat von min. 30 kVA benötigt.
Hydraulische Stammhantierung bedeutet, dass der Stamm vom Boden aufgenommen und auf die Säge aufgeladen wird. Der Stamm kann auf der Säge durch Hebelbedienung gedreht, nivelliert und geklemmt werden. Dies wird alles von der Bedienerposition aus mit Hydraulikhebeln gesteuert. Durch die höhenverstellbaren Füße kann die Mobilsäge in kurzer Zeit aufgebaut werden und nach 15 min sollte das erste Brett geschnitten sein.
Diese Flexibilität hat aber ihren Preis. Bei Mobilsägen mit Verbrennungsmotoren werden alle Zusatz-Motore, wie Sägekopfbewegung und Hydraulikfunktionen, von 12V Elektromotoren angetrieben. Das braucht eine starke Batterie und eine starke Lichtmaschine. Die 12V Motoren haben Kohlen und die hohen Ströme werden mit Magnetschaltern geschaltet. All dies unterliegt einem gewissen Verschleiß. Dazu kommt noch Motorpflege, Öl- und Filterwechsel. Außerdem haben Mobilsägen sehr viel höhere Belastungen als stationäre Sägen, die unter Dach stehen. Sie sind bei Wind und Wetter draußen, fahren über holperige Waldwege, bekommen im Sommer extreme Sonneneinstrahlung und im Winter viel Feuchtigkeit sowie Salz von den Straßen ab. Daher brauchen sie auch mehr Wartung und Pflege.
In der Kalkulation lohnt sich Lohnschnitt in der Regel aber sehr gut, je nach benutzter Säge und Auftrag werden zwischen einem und drei Festmeter pro Stunde geschnitten. Die Abrechnung erfolgt entweder nach Stundenlohn oder auf Festmeterbasis.
Da die Lohnschnitt-Tätigkeit meist nach Festmetern abgerechnet wird, liebt es der Lohnsäger aus starkem Stammholz Kanthölzer in großen Dimensionen zu sägen. Je dünner und krummer das Rundholz und je kleiner das Endprodukt ist, desto geringer ist die Festmeterleistung pro Stunde.
Im mobilen Lohnschnitt übernimmt der Kunde die Nebenarbeiten, wie das Rundholz vorlegen, das Schnittholz abnehmen und die Schwarten und Späne entsorgen. So kann man beim mobilen Lohnschnitt von einer doppelten Tagesleistung ausgehen, verglichen mit dem Sägen von eigenem Holz, wenn man allein an der Säge steht.
Rentabel wird die Tätigkeit als Lohnsäger, wenn mindestens einige hundert Festmeter im Jahr geschnitten werden. Die Rentabilität beginnt natürlich früher, wenn man auch viel eigenes Holz schneidet.